Warum der Name "TAXI BROUSSE"

 

Warum ich den Namen TAXI BROUSSE gewählt habe ist ganz und gar nicht zufällig. Ich komm gleich darauf zurück. Zuerst aber etwas über das „Phänomen“ Buschtaxi:

 

 

In allen afrikanischen Ländern, die ich gesehen habe gibt es sie... die Buschtaxis.

 

In weiten Teilen Afrikas, wo die wenigsten Menschen ein eigenes Auto besitzen und funktionierende Bus- oder Bahnnetze rar sind, sind Buschtaxis das wohl wichtigste Fortbewegungsmittel. Autos die auf unseren Strassen längst nicht mehr unterwegs sein dürften, werden zu öffentlichen Verkehrsmittel umgerüstet und transportieren so die Reisenden bis in die abgelegensten Dörfer.

 

Die Taxis werden häufig hoffnungslos überladen und die Reise geht nicht los, solange sich irgendwo noch jemand hineinzwängen kann. In Guinea zum Beispiel ist man nicht selten mit neun weiteren Passagieren in einem Kombi unterwegs (Kleinkinder, Tiere und Reisende auf dem Dach des Taxis nicht mitgerechnet).

 

So ist es durchaus normal, dass man einige Stunden warten muss bis sich genügend Passagiere eingefunden haben. Auf einer wenig befahrenen Strecke habe auch schon zwei Tage gewartet.


Die Autos, fast immer Wagen die in Europa ausgemustert wurden, sind praktisch immer in einem… hmm… klapprigen Zustand, werden jedoch immer und immer wieder zusammengeflickt. Oft kann man es kaum fassen, wie solche Schrotthaufen überhaupt am Laufen gehalten werden. Dementsprechend sind Pannen eher die Regel als die Ausnahme und führen teilweise zu stundenlangen unfreiwilligen Pausen irgendwo im Niemandsland – im „Busch“ eben. Nicht selten werden hunderte von Kilometern auf holprigen Strassen und Pisten mit nur kurzen Unterbrüchen zurückgelegt. Unterwegs steigen Passagiere auf offener Strecke aus und andere werden aufgenommen.

 

Mittelmass gibt’s selten wenn man mit dem Taxi Brousse unterwegs ist. Entweder das Gefährt schleicht wie eine Schnecke dahin oder man rast mit halsbrecherischer Geschwindigkeit über löchrige Strassen und Pisten. Eine Unterbruch dauert manchmal so lange, dass man das Gefühl bekommt es gehe nie weiter. Manchmal will der Fahrer dann e aber so schnell wieder los, dass es einem nicht mal zum Pinkeln reicht


Eines ist auf jeden Fall klar. Wer mit dem Taxi Brousse unterwegs ist, braucht viel Zeit, Geduld und starke Nerven, muss Rückenschmerzen und eingeschlafene Gliedmassen in Kauf nehmen und darf auf keinen Fall Berührungsängste haben. Und trotzdem… Ich bin ein grosser Buschtaxifan. Das Reisen im Buschtaxi ist billig, man kommt überall hin, und was nicht vergessen werden darf – es ist ein fahrender Treffpunkt. Auf der ganzen Reise werden die neusten Geschichten erzählt, politisiert, Geschäfte abgeschlossen und Bekanntschaften gemacht. Schlicht – Wer Afrika entdecken und erleben will, reist am besten mit dem Taxi Brousse. Es kann zwar anstrengend sein, lange dauern, doch irgendwann kommt man immer an – und ist auf jeden Fall um einige Erlebnisse reicher.

 

Warum also also der Name TAXI BROUSSE: Wir sind uns gewöhnt im eigenen Auto oder in unserem fast perfekten öffentlichen Verkehrssystem unterwegs zu sein. Alles ist getaktet, sauber, zuverlässig und häufig recht anonym… so wie wir es kennen halt.

 

Nun - wer afrikanisch Trommeln lernen möchte, „muss“ oder „darf“ sich auf ein etwas anderes System einlassen. Vieles funktioniert nicht so wie wir es uns gewöhnt sind. Der Motor dieser Musik läuft etwas anders, die Verbindungen sind anders und ohne Kontakt geht gar nichts.

 

Manchmal hat man das Gefühl man kommt vor lauter Schlaglöcher überhaupt nicht worwärts, doch…  man ist zusammen unterwegs durch grandiose musikalische Landschaften und die Reise ist auf jeden Fall spannend und macht jede Menge Spass.